Gemeinschaftslesung MAX MELO, HÜSEYIN SIMSEK, MICHAEL POPESCU
Mein Name ist Max Melo, ich bin 19 Jahre alt und schreibe seit der Volksschule gerne Geschichten. Wenn ich im Deutschunterricht früher fertig war, wurde sich ein A4 Blatt genommen und drauf los geschrieben. Dieses Hobby wanderte bald von Blatt auf Laptop, damals noch von meiner Mutter, auf dem ich begann, längere Geschichten, unter anderem drei fertige Bücher, zu schreiben, damals noch sehr fantasie- und sciene fiction fokussiert. Heute interessiert es mich besonders, Ereignisse aus meinem Leben überspitzt, dramatisch und doch realistisch wiederzugeben, um gesellschaftliche Konflikte zu hinterfragen. 2022 beendete ich meinen ersten ernsten Roman und arbeite bereits an dem nächsten. Da ich gerne die Stadt Wien als Stilmittel, beinahe schon Charakter, verwende, freue ich mich sehr, einen Ausschnitt aus dem aktuellen Roman für die Lesung des Vereins präsentieren zu dürfen.
Ihnen wird auffallen, dass der Text stilistisch viel Wert auf Dramatik in Monolog bzw. Dialog und Beschreibungen der Umgebung, legt. Ich komme vom Theater, wo ich als Schauspieler tätig bin. Gerade deshalb möchte ich, durch meine Texten Bilder entstehen lassen und mit etwas surrealen Konversationen, das Publikum zum Nachdenken anregen. Der besagte Text ,,Friedensbrücke“ ist das dritte Kapitel des Romans. Ein Flüchtiger, der Wien als neues Zuhause ansehen muss, doch noch zu sehr in seiner Vergangenheit feststeckt als weitergehen zu können. Seine Flucht ist etwas Persönliches. Und letztendlich bleibt die Frage: Wem hören wir hier gerade zu? Dem Opfer oder dem Täter?
BIOGRAFIE
Hüseyin A. Şimşek wurde 1962 in der Türkei in Tercan geboren. Tercan ist eine Kleinstadt und das Verwaltungszentrum des gleichnamigen Landkreises in der Provinz Erzincan. Diese Stadt liegt auf dem Hochland im Ost-Anatolien. Şimşek wurde in dem kleinen Dorf Yavanenci -im damaligen Landkreis Tercan– geboren. Dieses Dorf lag in der Nähe des Tuzlaçayı-Flusses, der westwärts fließend (mit Karasu-Fluss) einen Quellfluss des Euphrat bildet. In seinem Dorf gab es keine Schule, mit sieben ging er zur Schule im Nachbardorf (Pelegöz). Dann ging sein Schulleben ab der vierten Klasse im Internat (in Tercan) weiter, bis Ende der Mittelschule.
Mit seiner Familie zog er 1977 nach Istanbul. Dort hat er das Gymnasium absolviert. In der Zeit seiner Hochschulaufnahmeprüfung hat das Militär am 12. September 1980 die Regierungsmacht übernommen. Şimşek war erst 19 Jahre alt. Ein paar Monate später wurde er wegen seiner politischen Einstellungen und Aktivitäten verhaftet. Fünf Jahre lang hat er in einem Militärgefängnis verbracht. Nach mehreren Haftprüfungen, wurde Şimşek am 15. Oktober 1985 vorläufig aus der Haft entlassen.