LESUNG mit THOMAS FRECHBERGER
Biographie:
Thomas Frechberger, ein österr. Dichter und Literaturaktivist, wurde 1962 in Hassloch an der Mühl, OÖ. geboren und lebt seit den 1980er Jahren in Wien.
Bekannt für seine provokativen und oft radikal-emotionalen Gedichte, ist er Mitbegründer der Literaturzeitschrift „wienzeile“, die 1989 ins Leben gerufen wurde
und als anarchistisch-avantgardistisches Medium für Literatur und Kunst in Wien bekannt ist.
Die Zeitschrift setzte oft Schwerpunkte in den Bereichen Krieg, Sexualität, Religion und Politik, das Frechbergers Stil und Themenwahl prägte.
Frechberger hat mehrere Gedichtebände veröffentlicht, darunter KALT WIEN (1992), FANATASIEN (2001), LYRIKALIEN (2009).
Er ist für seine eigenwillige Mischung aus Palindromen, Einzeilern und experimentellen Gedichten bekannt. Sein Werk ist durch eine einzigartigeMischung
aus autobiographischen Themata und unkonventionellen Perspektiven geprägt, oft reflektiert er über persönliche Konflikte
und die dunklen Aspekte des Menschseins. Frechberger sieht sich selbst als Kolporteur und verkauft seine Werke fallweise
an Orten des kulturellen Lebens, wo er durch seine Präsenz und teils exzentrische Persönlichkeit auffällt.
Seine Biographie und Interviews offenbaren schwierige familiäre Beziehungen und eine harte Jugend, die seine literarische Arbeit
nachhaltig beeinflussten. Die Kombination aus persönlicher Offenheit und literarischer Provokation haben ihm den Ruf eines „außergewöhnlichen Dichters“
in bestimmten Kreisen eingebracht, obwohl er eher ein Kultdichter als eine breite literarische Berühmtheit ist. Für mehr über Frechberger und seine Werke
können Sie die Artikel bei VICE und der Österreichischen Gesellschaft für Literatur einsehen.
Andreas Okopenko, österr. Staatspreisträger für Literatur, charakterisierte Frechbergers Schreiben so:
„Denkt man an die Beatniks der 50er und 60er Jahre, der jugendstarken Proteste aus den Dezennien „glorreichen“ wie opferreichen US Asienkriegertums
und der ersten Wahnidee amerikanischer Weltpolizei – der pax Americana im Nachäffen jener mit dem Kollaps endenden pax Romana -,
neigt man zum Begreifen des aufkeimenden Gedankens, dass jede suspekte Ära ihre groll- und protestvollen Dichter hervorbringt, die sie verdient.
So ist auch die Bewegung der „zornigen jungen Männer“ im Glitzern des United Kingdom zu verstehen (einer frevelte: „Die Königin ist Goldplombe
im faulen Gebiss Großbritanniens“) sowie die vielen Dichter und Dichterinnen aus der deutschen Zeit der „wilden 60er Jahre“der RAF- und Apo-Jahre.
Mit dem lyrisch singulären Thomas Frechberger hat auch Wien – das „Kalt Wien“ – in seiner Phase des Umwelt- und menschenverachtenden Kommerzialismus,
des „Freizeit“- und Konsumzwangs und der herz- und hirnabtötenden Mediendroge seinen Protestdichter bekommen.
Der sprachlich „noch nie dagewesene“ Lyriker lebt dazu nicht vom bloßen Hass, Ekel und politischen Protest sondern – man staune –
viel mehr von der Sehnsucht nach dem Natürlichen, dem Zusammensein und Zusammengehören der Menschen, inklusive (auch der sexuellen) Liebe, viel dankend der weltheilsamen –
nichti Macht und Besitz befangenen – wahren und gefühlsstarken Frau, sowie der kindlich idyllisch erlebten und dazu meditationsbringenden einfachen –
und einfach schönen – Natur.
Großstadtlyrik, gut gekonnt, und Meditation angesichts und eingedenk unseres wundervollen Planeten – das und vieles andere (auch Sprachstoß und Sprachzauber)
sind in seinem Werk gleichermaßen gemischt und zu Einheit gebracht.“
- Der Titel meiner Lesung: „Poetischer Parcours“
- Kurze Beschreibung (Verlauf) meiner Lesung:
Nach Begrüßung des Publikums 1 halbe Stunde Lesung ausgewählter Gedichte aus meinen Gedichte Bänden KALT WIEN, FANATASIEN, LYRIKALIEN.
Eine viertel Stunde Pause.
Anschließend eine weitere halbe Lesung.
Eine Viertel Stunde Pause.
Abschließend Vorführung des von Frau Mag. Ulrike Gladik verfilmten Buches DAS REVERSAD (Palindromatik).